Symptome:
Auffällige Auftreibungen an den Gelenken. Der Gang ist
unsicher. Mit der Zeit verbiegen sich die Knochen bei
ausbleibender Mineralisation. Es entstehen Verkrümmung der
Beine, Verformung des Brustkorbes (im späteren Stadium
Atembeschwerden) und der Wirbelsäule. Entwicklungsstörungen,
Kümmern, das Fell ist dünn und glanzlos. Wenn nicht
rechtzeitig behandelt wird, verenden die Jungtiere nach
mehreren Wochen.
Diagnose:
Röntgenologische Untersuchung der distalen Epiphysenfugen von
Radius, Ulna und Tibia. Die Epiphysenfugen sind verbreitert
und nicht geradlinig, sondern unregelmässig buchtig von der
Metaphyse abgegrenzt.
Therapie:
Gleichzeitige Gaben von Vitamin-D3 und Kalzium, besonders
vorteilhaft durch Aufwertung der täglichen Mahlzeiten mit
einem Vitamin-Mineralstoff-Gemisch, eventuelle Änderung der
Fütterung. Vorsicht vor Überdosierung von Vitamin-D und auch
vor Verabreichung an entkalzifizierte Tiere ohne gleichzeitige
Kalziumgaben.
Prophylaxe:
Hunde- oder Katzenfertigfutter.
Osteodystrophia fibrosa generalisata
Engel-Recklinghausen Krankheit. Generalisierte
Stoffwechselstörung des Knochens mit gestörtem Knochenumbau,
dabei intensive osteoklastische Resorption.
Diese Erkrankung ist das Symptom einer Überfunktion der
Parathyreoidea, des Hyperparathyreoidismus, und ist ein sehr
häufiges Syndrom bei Frettchen in Privathaltung.
Ätiologie:
Sekundärer fütterungsbedingter Hyperparathyreoidismus, der
durch ein verschobenes Ca:P-Verhältnis zugunsten des Phosphors
entsteht. Charakteristisch für diese
Mineralstoffwechselstörung ist der Abbau des Knochengewebes
durch Osteoklasten und sein Ersatz durch Fasergewebe.
Symptome:
Verminderte Aktivität, deutliche Nachhandschwäche. Die
Streckung der Gliedmassen führt zu Abwehrbewegungen des
Tieres. Im späteren Verlauf stellt sich eine Krümmung der
grossen Röhrenknochen ein. Bei älteren Tieren
Umfangsvermehrung der Kieferknochen, Lockerung und Ausfall der
Zähne. Im weiteren Verlauf Abmagerung, eventuell auch
Niereninsuffizienz mit Urämie.
Diagnose:
Bei jungen Tieren sind auf dem Röntgenbild die Epiphysenfugen
schmal und glatt von den Metaphysen abgesetzt. An den
Epiphysenfugen ist ein Streifen verdichteter Spongiosa zu
erkennen, dessen Breite mit der Krankheitsdauer zunimmt. Die
Metaphysen sind verdickt, die Corticales der Röhrenknochen
verhältnismässig breit und im Markraum wie aufgeblättert. Bei
älteren Tieren zeigen die Röhrenknochen eine erhöhte
Strahlendurchlässigkeit (Knochenabbau).
Differentialdiagnose:
Rachitis sollte unbedingt ausgeschlossen werden.
Therapie:
Calciumpräparat (Felical, Canical) und Multivitaminpräparat
mit Vitamin D3 tropfenweise reichen, sowie Korrektur der
Ernährung. Werden bei dem Frettchen Schmerzen vermutet, dann
lohnt sich ein Versuch mit Novalgin-Tropfen.
Prognose:
Bei Jungtieren nicht ungünstig, bei erwachsenen Tieren sind
die Knochenveränderungen nicht mehr rückgängig zu machen.
Discopathie
Ätiologie:
Prolapsus disci intervertebralis. Bandscheibenschaden durch
Risse, Verkalkung oder Degeneration.
Symptome:
Paralyse der Nachhand mit Verminderung der Reflexe. Stark
gefüllte Harnblase, die sich leicht manuell entleeren lässt.
Diagnose:
Nach Sedierung Röntgenaufnahme. Beim Prolaps starke Verengung
des Zischenwirbelspaltes zwischen dem letzten Brust- und dem
ersten Lendenwirbel.
Therapie:
5 mg Prednisolon täglich, Käfigruhe für 3 Tage. Danach
Dexamethason bis zur Besserung.