Symptome:
Kümmern, trockenes und mattes Fell, Sterilität, Welpensterben.
Chronischer Mangelzustand ruft bei erwachsenen Tieren
subkutane Ödeme hervor.
Therapie:
Parenteral 500 l.E. Vitamin A, entsprechende Aufwertung des Futters.
Hypovitaminose B1
Synonyme:
Thiaminmangel, Chastek Paralyse. Die Entwicklung eines
sekundären Thiaminmangels wird durch Fütterung mit Fischen,
die Thiaminase enthalten, begünstigt. Karpfen, Makrele, Hering
enthalten das Enzym Thiaminase, das Thiamin abbaut. Primärer
Vitamin-B1-Mangel kommt seltener vor.
Symptome:
Nach zwei bis vier Wochen einer Thiamin-Mangelernährung
stellen sich die klinischen Mangelerscheinungen in Form von
Fressunlust, Speichelfluss, Pupillenerweiterung,
Inkoordination der Bewegung, Ataxie, verzögerten Reflexen ein,
später kommen Krämpfe mit typischer Ventroflexion des Kopfes
hinzu. Zu diesem Stadium sprechen die Tiere noch sehr gut auf
eine kausale Behandlung an.
Diagnose:
Anamnese, klinische Erscheinungen.
Therapie:
Tägliche Injektion von 5 mg eines Vitamin-B1-Präparates bis
zum Verschwinden der Symptome. Aufwertung oder Änderung des Futters.
Biotinmangel
Synonym:
Vitamin-H-Mangel.
Ätiologie:
Die häufige Verfütterung von rohen Eiern kann zu einem
Biotinmangel führen, der durch den Avidingehalt des
Hühnereiweisses entsteht. Das Avidin (ein Eiweisstoff) bindet
das Biotin, so dass der entstandene Eiweisskomplex durch die
Verdauungsenzyme nicht abgebaut wird.
Symptome:
Haarkleid wird trocken, spröde und verliert seinen Glanz. Es
wird brüchig, fällt aus, die Haut schuppt sich. Im weiteren
Verlauf entwickelt sich eine Dermatitis mit Verschorfung und
Schwartenbildung. Oft werden die Hautveränderungen von einem
Juckreiz begleitet.
Therapie:
2mal wöchentlich 1 mg Biotin parenteral bis zum Verschwinden
der Symptome.
Vitamin-E-Mangel
Synonyme:
Steatose, Gelbfettkrankheit (Yellow fat disease).
Ätiologie:
Wenn die tägliche Futterration grössere Mengen von (ranzigem)
Fischöl oder Pferdefett enthält (hoher Anteil an mehrfach
ungesättigten Fettsäuren), kommt es nach zwei bis neun Monaten
auf Grund dieser Fütterung zur generalisierten Erkrankung des
Fettgewebes.
Symptome:
Apathie, Klumpenbildung in der Unterhautfettschicht
(Nekrosen mit entzündlicher Reaktion) und Exitus.
Diagnose:
Anamnese, Analyse der Fütterung, klinische Untersuchung,
Fettbiopsie.
Therapie:
Parenterale Injektionen von Vitamin E können den
Krankheitsprozess stoppen, die schon vorhandenen pathologisch
anatomischen Veränderungen sind aber nicht mehr rückgängig
zumachen.
Zink-Mangel
Zink-Mangel entsteht bei der reinen Fleischfütterung ohne
Mineralstoffzusätze.
Symptome:
Fertilität gestört, Parakeratose und dorsale beiderseitige
Alopezie, Wachstumsstörungen, Inappetenz, Abmagerung,
angeborene Missbildungen. Ein gleichzeitig bestehender
Vitamin-A-Mangel oder Überangebot an Kalzium verschlimmert das
Krankheitsbild.
Therapie:
Aufwertung des Futters mit einem Vitamin-Mineralstoffgemisch,
das Zink enthält, z.B. Canovel.
Diabetes mellitus
Synonyme:
Zuckerkrankheit auf Grund von Insulinmangel.
Symptome:
Polyurie, Polydipsie, Polyphagie, Austrocknung,
Gewichtsverlust.
Diagnose:
Blutzuckeranstieg (40 mmol/l), Glykosurie, Ketonurie.
Therapie:
Insulingaben 1mal tgl. morgens.
Puerperale Toxikämie
Vorkommen:
Bei weiblichen Frettchen treten einige Tage vor dem Werfen
eklampsieähnliche Krämpfe auf, die häufig den Tod der Fähe und
der ungeborenen Welpen bedingen.
Ätiologie:
Unbekannt.
Prophylaxe:
Der Krankheit kann durch Zufütterung von roher frischer Leber
(5 bis 10 % der täglichen Futterration) während der
Trächtigkeit vorgebeugt werden.
Postlaktationssyndrom
Synonym:
Agalactie, Nursing sickness.
Vorkommen:
Nach dem Absetzen der Welpen bei weiblichen Frettchen.
Ätiologie:
Kochsalzmangel.
Symptome:
Fressunlust, Gewichtsverlust, Schwäche, unkoordinierte
Muskelbewegungen. Nach einem komaähnlichen Zustand tritt
schliesslich der Exitus ein.
Prophylaxe:
Der Zusatz von 0,05 % Kochsalz zu der täglichen Futterration
ab Mitte Mai verhindert das Auftreten dieses Syndroms.
Intoxikationen
Die Aufnahme von Zinkoxyd, das sich an galvanisierten
Käfiggitter oder Futtergeschirren bildet, ist für Frettchen
nephrotoxisch in einer Konzentration von 1500 ppm.